Ray Klinginsmith, der Präsident von Rotary International 2010/11, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, Clubs zu helfen, größer, besser und kühner zu werden, ist im Alter von 86 Jahren verstorben.
Klinginsmith kam 1960 zum ersten Mal mit Rotary in Berührung, als er als Rotary-Stipendiat nach Südafrika ging - gesponsert von seinem Heimatclub, dem Rotary Club Unionville, Missouri, USA. Während eines ereignisreichen Jahres in Kapstadt hörte er zum ersten Mal den Ausdruck „Wind of Change", der sich auf den rasanten Fortschritt in der Gesellschaft bezog und sein Denken bezüglich der Notwendigkeit der Weiterentwicklung von Rotary prägte.
Sein Jahresmotto für 2010/11, Building Communities — Bridging Continents (Gemeinschaften bilden – Kontinente verbinden), versuchte zu erfassen, was Rotary am besten kann und was angepasst werden muss, um mit dem Wandel in der Welt Schritt zu halten.
„Diese vier Worte spiegeln treffend wider, wer wir sind und was wir als Rotary-Mitglieder tun", sagte Klinginsmith auf der Internationalen Versammlung 2010 vor den neu ins Amt kommenden Governors. „Wir sind eine einzigartige und erstklassige Organisation, sicherlich eine der besten der Welt. Wir fördern den Geist und die Ressourcen unserer lokalen Gemeinwesen auf eine wichtige Weise."
Er fügte hinzu: „Es gibt nur wenige, die nicht der Meinung sind, dass Rotary die beste Organisation der Welt ist, wenn es darum geht, Menschen guten Willens rund um den Globus zusammenzubringen und deren Unterstützung dafür zu gewinnen, die Welt zu einem besseren Ort zum Leben und Arbeiten zu machen."
Klinginsmith sprach auch über die Notwendigkeit, die Clubs größer, besser und kühner zu machen, was seine Überzeugung widerspiegelte, dass es die Clubs seien, die das Leben von Menschen verbessern.
„Mehr als alles andere war Ray ein erstaunlicher Vermittler von Veränderungen", sagt Tom Thorfinnson, ehemaliger Chief Strategy Officer von Rotary International und RI-Vizepräsident während Klinginsmiths Amtszeit. „Er war wirklich der Meinung, dass Rotary sich weiterentwickeln und anpassen und neue Wege suchen musste, um voranzukommen."
Thorfinnson erinnert sich, dass Klinginsmith nie vor harter Arbeit zurückscheute. „Ich hatte morgens um 5 Uhr E-Mails von ihm, die auf mich warteten, und nach den Vorstandssitzungen saßen wir oft noch ein paar Stunden zusammen und arbeiteten an Dingen."
Klinginsmith trat 1961 in Rotary ein und war Mitglied in den Rotary Clubs Unionville und Macon, Missouri, bevor er 1974 dem Rotary Club Kirksville, Missouri, beitrat. Er diente 1985-87 im RI-Zentralvorstand und war 2002-06 und erneut 2012-16 Trustee der Rotary Foundation. 2015/16 war er Vorsitzender des Kuratoriums. Er war der erste Alumnus eines Rotary Foundation Programms, der RI-Präsident wurde.
Er erhielt 1983/84 die Rotary Foundation Citation for Meritorious Service und 1995/96 den Distinguished Service Award. Er und seine Frau Judie waren Großspender, Mitglieder der Bequest Society und Paul Harris Fellows.
Klinginsmith schloss sein Jurastudium an der University of Missouri in Columbia ab und praktizierte mehr als 50 Jahre lang als Anwalt in Macon und Kirksville. Außerdem war er Rechtsberater, Dekan der Verwaltung und Wirtschaftsprofessor an der Truman State University in Missouri. Er war Gründungsmitglied und erster Präsident der Chariton Valley Association, einer gemeinnützigen Organisation, die Dienstleistungen für Menschen mit Entwicklungsstörungen im Nordosten Missouris anbietet.
In einem Artikel in der Zeitschrift The Rotarian (jetzt Rotary Magazine) vom Juli 2010 würdigte Ralph Cupelli, ein ehemaliger Präsident des Clubs in Kirksville, Klinginsmiths Engagement für Menschen mit Behinderungen und seinen unermüdlichen Einsatz, um Probleme zu lösen. Cupelli wies darauf hin, dass Ray und seine Frau, als sie keine angemessenen Versorgungsangebote für ihren behinderten Sohn finden konnten, sich für die Umsetzung von Gesetzen und die Gründung der Chariton Valley Association einsetzten.
„Das ist sein Modus Operandi: Man sieht ein Problem, überlegt sich eine Maßnahme, die man ergreifen kann, um es zu lösen, und arbeitet daran, bis es gelöst ist", sagte Cupelli.
Klinginsmith selbst benutzte gerne den Ausdruck „Cowboy Logic" (aus dem gleichnamigen Song des Country-Sängers Michael Martin Murphey), um seine einfache Herangehensweise an Problemlösungen zu erklären. Auf der Internationalen Versammlung 2010 unterhielt Klinginsmith die neuen Amtsträger/innen mit Versionen des Songs und Interpretationen seiner Anwendung auf Rotary.
Außerhalb von Rotary diente Klinginsmith als Vorstandsmitglied und Präsident des Great Rivers Council of the Boy Scouts of America, als Präsident der Macon Chamber of Commerce und der Macon Public Library sowie als Laiensprecher für die First United Methodist Church in Kirksville.
Seine Frau Judie ging Ray Klinginsmith im Tode vorraus. Er hinterlässt seinen Sohn Kurt aus Kirksville, Missouri, seine Tochter Leigh und ihren Mann Bob Perkins aus Liberty, Missouri, sowie die Enkel Morgan (Perkins) Dawson, Sydney Perkins und Grant Perkins. Gedenkspenden können an die Truman State University Foundation, 100 E. Normal Ave., Kirksville, MO, 63501 (schreiben Sie „Ray & Judie Klinginsmith Nursing Scholarship Fund" in die Memo-Zeile), oder online getätigt werden.
— Arnold R. Grahl