SangKoo Yun, verdiente rotarische Führungspersönlichkeit und Geschäftsmann, der zum Präsidenten von Rotary International für 2026/27 gewählt worden war, starb am 5. September nach monatelanger Behandlung wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs. Yun war Mitglied des Rotary Clubs Sae Hanyang in Seoul, Korea, und trat im August von seinem Amt als Präsident elect zurück, um sich auf seine medizinische Behandlung zu konzentrieren.
„Der Tod von SangKoo ist ein großer Verlust für die weltweite Rotary-Familie", sagte RI-Präsident Francesco Arezzo. „Yuns enormer Dienst, seine Vision und seine Beiträge zu Rotary werden mich und andere weiterhin inspirieren und motivieren. Sein Vermächtnis lebt in den Herzen der Rotary-Freunde und derjenigen weiter, deren Leben durch sein Engagement im rotarischen Dienst berührt wurde."
Rotarys Generalsekretär John Hewko erinnert sich an Yun als „eine unermüdliche Führungspersönlichkeit, die sich auch während seiner Krebsbehandlung weiterhin für Rotary engagierte."
„Seine Hingabe und sein Mitgefühl werden uns inspirieren, wenn wir seine unvollendete Arbeit fortsetzen und unsere Organisation weiter ausbauen und stärken", so Hewko. „Mein tiefes Beileid gilt seiner Frau Eunsun und seinen Kindern."
Yun wuchs in Seoul, Korea, auf. Sein Vater, ein prominenter politischer Aktivist, war in den frühen 1960er Jahren Präsident des Landes. Anstatt seinem Vater in die Politik zu folgen, reiste Yun nach der Schule in die Vereinigten Staaten, um sein Interesse an Architektur zu verfolgen. An der Syracuse University erwarb er seinen Bachelor- und Master-Abschluss in Architektur.
In den späten 1980er Jahren kehrte Yun nach Korea zurück und gründete die Dongsuh Corp, die Baumaterialien entwickelt und vertreibt. Das Unternehmen florierte während des Baubooms vor den Olympischen Spielen 1988 in Seoul. Später gründete er die Youngan Corp, ein Immobilien- und Investitionsunternehmen.
Yun trat Rotary 1987 bei, als er bei der Gründung des Rotary Clubs Sae Hanyang mitwirkte. Er betrachtete die Organisation als ein berufliches Netzwerk, das ihm helfen sollte, sich stärker in seinem Gemeinwesen zu engagieren. Von Anfang an setzte er sich für den Rotary Jugendaustausch ein und engagierte sich in einem Stipendienausschuss. Diese Interessen entwickelten sich zu einer lebenslangen Leidenschaft für den Dienst, insbesondere für den internationalen Dienst.
Yun war auch acht Jahre lang Co-Vorsitzender des Keep Mongolia Green Project. Im Rahmen dieser Initiative wurden Windschutzwälder in der Wüste Gobi gepflanzt, um die Staubstürme zu lindern, die häufig die nahe gelegenen Regionen der Mongolei, Chinas und Koreas heimsuchten. Das Projekt wurde schließlich auf die strategische Anpflanzung von Obstbäumen in Karakorum ausgeweitet, das heute die größte Grünzone der Mongolei ist. Der Erfolg des Projekts inspirierte die mongolische Regierung dazu, weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Wüstenbildung zu ergreifen. Yun erhielt vom Präsidenten der Mongolei eine Freundschaftsmedaille für die Vorreiterrolle bei diesem innovativen Projekt. „Niemand hätte gedacht, dass in der Wüste Bäume wachsen könnten, aber wir haben es geschafft", sagte Yun, der 33 Mal in die Mongolei gereist ist.
Jahrzehntelang bereiste Yun die Welt, um die mehr als 30 Grant-Initiativen der Rotary Foundation zu besuchen, die er entweder leitete oder mitorganisierte. Sie wurden in Afrika, Asien, Australien, Europa, Nord- und Südamerika durchgeführt.
Yun wurde von Königin Elizabeth II. zum Officer of the Most Excellent Order of the British Empire ernannt. Der koreanische Präsident und der koreanische Premierminister überreichten ihm eine Auszeichnung für besondere Verdienste. Er war Treuhänder der Yun Posun Memorial Foundation, Vorsitzender des Seoul Spring Festival of Chamber Music und Direktor der United Nations Association of the Republic of Korea.
Yun diente Rotary zudem als Director und Trustee sowie als Vorsitzender zahlreicher Ausschüsse. Zusammen mit seiner Ehefrau, Eunsun Yang Yun, war er Gönner der Rotary Foundation, Großspender und Mitglied der Arch Klumph Society, der Paul Harris Society und der Bequest Society. Außerdem wurde er mit dem Distinguished Service Award der Rotary Foundation ausgezeichnet.
„SangKoo war ein ungemein aufrichtiger und großzügiger Mensch", betonte Past Rotary Präsidentin Stephanie Urchick. Als ihre Nichte vor einigen Jahren aus den Vereinigten Staaten nach Korea reiste, um dort als Englischlehrerin zu arbeiten, kontaktierte Urchick Yun, der ihre Nichte zu sich nach Hause einlud und ihr bei der Eingewöhnung in die koreanische Kultur behilflich war. Viele Rotary-Mitglieder, die Korea besuchten, erinnerten sich an Yuns Gastfreundschaft und Fürsorglichkeit.
Yun erwartete, dass seine Amtszeit als RI-Präsident die Gelegenheit bieten würde, die langjährigen Traditionen von Rotary zu bewahren und zu erweitern.
„Ich sehe mich nicht als einsame Führungspersönlichkeit, sondern als ein Glied in einer starken, ununterbrochenen Kette — einer Kette, die durch die Weisheit und das Engagement derer, die vor mir kamen, geschmiedet wurde und durch die Stärke derer, die heute neben mir stehen, gehalten wird", sagte er in einer aufgezeichneten Ansprache an die Mitglieder, die im Juni 2025 am Jahreskongress von Rotary in Calgary, Kanada, teilnahmen.
Yun war ein Veteran der koreanischen Armee und ein emeritierter Ältester der Andong Presbyterian Church. Er schätzte historische Architektur sehr und setzte sich für die Erhaltung des koreanischen Kulturerbes ein. Er wohnte in einem Hanok, einem traditionellen koreanischen Haus, das im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Das Hanok ist auch ein Zeugnis der zeitgenössischen Geschichte Koreas. Yuns Vater verwaltete von diesem Haus aus die staatlichen Angelegenheiten, und es diente als Hauptquartier für die pro-demokratische Bewegung Südkoreas und als Zufluchtsort für politische Aktivisten.
Yun hinterlässt seine Frau Eunsun, zwei erwachsene Kinder und mehrere Enkelkinder.